Bodenarbeit - ein gutes und sicheres Fundament ist das A und O!


 

Bis in die späten 1970er Jahre hinein war die gängige Auffassung, das Pferd habe einfach zu gehorchen. Wenn es sich nicht benahm, wurde es bestraft (Gerte, Sporen etc.). Darüber nachzudenken, ob das Pferd eventuell Schmerzen oder Probleme hat (schlecht passender Sattel?) war nicht üblich. Lieber kaufte man sich Hilfszügel und scharfe Gebisse um die Pferde in den Griff zu bekommen, die sich gegen die Reiterhand wehrten.

Um es mit den Worten von Mark Rashid zu sagen: "Nicht die Ausrüstung ist die Lösung, sondern das, was wir tun."

 

1975 ritt Linda Tellington-Jones auf der Equitana in Essen auf ungesattelten und ungezäumten Pferden über Hindernisse. Ihr Tenor war: Nutze Deine Körpersprach dazu, die Aufmerksamkeit des Pferdes zu gewinnen. Du kannst mit Deiner Körpersprache die Bewegungen Deines Pferdes beeinflussen.

 

Auch Trainer wie Claus und Natalie Penquitt, Klaus F. Hempfling und nicht zuletzt Monty Roberts arbeiteten und arbeiten "alternativ" mit den Pferden. Unabhängig davon, ob man von den v. g. Trainern / Pferdeflülsterern und deren Methoden begeistert ist oder nicht - es steht fest dass Pferde Gefühle, Meinungen und vor Allem Instinktverhalten haben.

 

Die Bodenarbeit ist ein grundlegendes Element vieler Systeme, die entwickelt wurden. Der Wert der Bodenarbeit ist phänomenal, dies gilt für die erzieherische Seite ebenso wie für die Lösung von Problemen. Sowohl Pferde als auch deren Besitzer oder Trainingspartner profitieren davon.

 

Natürlich kann jede Technik ein Pferd negativ beeinflussen, wenn sie falsch oder im Übermass angewendet wird. Sie können das Vertrauen eines Pferdes beschädigen, es verwirren und seine Bewegung behindern. Sie können ein Pferd zu Tode langweilen, wenn Sie alternative Techniken unnötig oft wiederholen. Sie können Ihr Pferd überfordern, wenn Sie länger als 20 min am Stück konsequent und konzentriert arbeiten. Ihr Pferd wird Müde im Kopf, Fehler und Frust sind vorprogrammiert.

 

Pferde sind Herdentiere, ihr Überleben hängt zum grössten Teil von einem fähigen, gerechten und stabilen Leittier ab! Vertrauenswürdigkeit, Verlässlichkeit und Konsequenz sind die Eigenschaften, die einen guten Chef ausmachen.

Alles zusammen vermittelt dem Pferd Sicherheit und verschafft Ihnen Respekt. Hat Ihr Pferd in Ihnen diesen Chef gefunden, muss es seine Entscheidungen nicht mehr selbst treffen, sondern wird sich Ihnen gerne anschliessen.

 

"Alles so kompliziert!" "Das kann ich nicht und lern ich nie!"...Geht Ihnen das oder Ähnliches gerade im Kopf um?

 

Keine Angst! Pferdeverstand kann man trainieren!!

 

Am Besten geht das bei "Schulstunden" - melden Sie sich, wir finden einen passenden Termin!

 

Ich biete diese Schulstunden "Bodenarbeit" für Kinder und interessierte Jugendliche / Erwachsene an. Diese Kurse werden den Teilnehmern nicht nur enorm viel Spaß machen, sondern sie auch intensiv den richtigen Umgang mit dem Pferd lehren. 

 


Übrigens - auch die Bodenarbeit hat Einzug gehalten in die Wettbewerbsordnung für den Breitensport! Bodenarbeit wird in Zukunft also Teil von Pferdeleistungsschauen sein - ist das nicht eine gute Nachricht?

 

Für die im Reitsport bereits versierten Leser/innen zur Einstimmung auf die Anforderungen folgend der WB 107/B "Sicher in der Bodenarbeit"

  •  An der linken Pferdeseite gehend hereinführen im Schritt.
  • Halten. Grüßen. Im Schritt anführen, linke Hand.
  • An der langen Seite Schritte verlängern.
  • Mitte der langen Seite Halten, Rückwärts treten lassen. Daraus antraben.
  • In der Ecke führen einer Volte (10 m) durch Pylonentore, linksherum.
  • Mitte der kurzen Seite Schritt. Aus der nächsten Ecke kehrt.
  • Vor erreichen des Hufschlages Halten, Führseite wechseln. Im Schritt anführen. Bei erreichen des Hufschlages antraben.
  • In der Ecke Führen einer Volte (10 m) durch Pylonentore, rechtsherum.
  • Mitte der langen Seite Schritt, Verkürzter Schritt.
  • Vor der nächsten Ecke Mittelschritt.
  • Mitte der kurzen Seite auf die Mittellinie abwenden, durch Pylonentore führen. Danach in der Bewegung die Führseite wechseln.
  • Mitte der Bahn über einer Bodenstange halten. Danach im Schritt anführen.
  • Labyrinth.
  • Passieren von Schirmen.
  • Vor dem Pferd gehend durch eine schmale Stangengasse. Danach wieder links führend neben dem Pferd.
  • Rechte hand.
  • Mitte der langen Seite an einem von einem Helfer gezogenen Rappelsack vorbeiführen.
  • Abwenden auf die Mittellinie, über einer Bodenstange halten.
  • Anführen im Schritt, vor den Richtern Halten, Grüßen.

Stangengasse: 0,80 m breit

 

Aufregend, nicht wahr?

Steigern lässt sich dies noch durch die Aufgaben WB 108 "Bodenarbeit am Leitseil", WB 109 "Bodenarbeit geländesicher" und WB 110 "Vertrauenstrail am Leitseil".